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XeÔm – Klein-Vietnam im Karoviertel Hamburg

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Mein Besuch bei XeÔm in Hamburg – Erfahrungsbericht

Das stilvolle Lokal im Karolinenviertel besuchte ich letzte Woche zum ersten Mal. Wie ich davon gehört habe? Natürlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda, denn Marketing betreiben die Inhaber von XêÔm nicht. Dafür ist der Laden wirklich ziemlich gut besucht!

Dass man sich in Hamburg ohne Werbung gegenüber der Konkurrenz behaupten kann, spricht absolut für das Restaurant und die traditionelle vietnamesische Küche – Ein absoluter Geheimtipp also.

XeOm – Ein Taxi auf zwei Rädern

In Hamburg war es bereits dunkel, als ich die U-Bahn an der Haltestelle U2 Messehallen verließ. Direkt gegenüber vom U-Bahn-Ausgang in Richtung Karolinenstraße leuchtete in neonroter Schrift der Name des Restaurants auf: XeÔm. Als „Xe Ôm“ bezeichnet man in Vietnam übrigens Motorrad-Taxis, die ihre Kunden auf kurzer Strecken mitnehmen.

Street Food auf Plastikstühlen und zwischen Kabel-Wirr-Warr

Ich traf einen Freund und betrat das Restaurant. Die Einrichtung ist gemütlich – einfach gehalten, aber originalgetreu und absolut authentisch. Ich wusste im selben Moment, dass ich nicht zum letzten Mal hier gewesen bin. Die Kellner wirkten motiviert, lachten untereinander und aus der offenen Küche kamen Zisch-Geräusche und Klänge von Kellen und Töpfen.

Wir setzten uns auf die hellblauen Plastikstühle. Die kenne ich gut. Vietnams Straßen sind damit gepflastert! In Vietnam speist man Street Food häufig an Plastikstühlen und -tischen. Das Besteck – Löffel und Stäbchen – sowie Chili-Soße steht bereits auf dem Tisch. Schließlich muss es ja schnell im Betrieb der Straßenlokale.

Speisekarte

Die Gerichte auf der Speisekarte sind original vietnamesisch. Die Entscheidung fiel mir deshalb ziemlich schwer. Letztendlich bestellte ich Pho Ap Chao und eine Zitronenlimo. Pho Ap Chao unterscheidet sich von der klassischen Pho-Suppe (Pho Bo Tai und Pho Ga) in der Zubereitung der Rindfleischbeilage. Das Rind wird, bevor es in die Suppe kommt, nämlich zusammen mit Pak Choi kurz in der Pfanne angebraten und erhält damit einen leicht rauchigen Geschmack.

Während der Wartezeit, schaute ich an die Decke, an der ein Netz aus Telefonkabeln gesponnen hing. Ja, auch das ist typisch Vietnam. Dort hängen sie an jeder Hausfassade – kreuz und quer.

Ich bekomme meine Limo. „Nuoc Chanh“ sagt man in Vietnam dazu. Eine tolle Erfrischung bei den hitzigen tropischen Temperaturen.

Als ich mich weiter umschaute, bemerkte ich die witzigen Moped-Bilder an den Wänden. Es sind viele Bilder von Zweirädern und ihren Besitzern und natürlich allem, was noch dazu gehört: 3 Bananenkartons, die nur durch ein dünnes Seil gesichert sind. Ein mobiler Kiosk oder eine fünfköpfige Familie auf einem (!) Moped – Verrückt? Nein. Einfach nur Alltag und Kultur.

In Vietnam besitzen die Menschen fast ausschließlich Mopeds oder Motorräder und weniger Autos. Dazu gibt es viele Menschen; und eben viele Motorräder. Wie Ameisenschwärme befahren sie die Straßen Vietnams und transportieren alles Mögliche auf ihren Fahrzeugen. Wer schon einmal von „Hanoi Street Crossing“ gehört hat, weiß, was ich meine.

Vietnams Geschmack ist intensiv

Dann bekomme ich mein Essen, eine kräftige Brühe mit Korianderblättern und Zwiebeln garniert.

Nach einem vietnamesischen Kaffee „Ca phe sua da“ und vorangeschrittener Zeit verlasse ich „Klein Vietnam“. Vietnam ist ein Land voller Überraschungen, einer herzlichen Kultur und leckerem Essen. Diese Dinge versucht das Lokal zu vermitteln, mit großen Erfolg.

Mein letzter Besuch war das nicht und für jeden Liebhaber der vietnamesischen Küche auf jeden Fall zu empfehlen.

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